Salze
Wissenswertes über Salze
Geschichte
Salze gehören neben den im nachstehenden Teil (vii. Sonstige Rohstoffe) beschriebenen mineralischen Rohstoffen zu den Industriemineralen. Als Industrieminerale werden mineralische Rohstoffe bezeichnet, die aufgrund ihrer besonderen chemischen und physikalischen Eigenschaften sofort, d. h. ohne Stoffumwandlung, eine industrielle Verwendung finden. Bei den Salzen wird zwischen Steinsalz, Kali- und Magnesiumsalzen unterschieden.
In Deutschland gibt es große Salzlagerstätten, die besonders im norddeutschen Raum konzentriert sind. Über Jahrmillionen hinweg führten Ablagerungen von Salzen zu mehreren 100 m mächtigen Salzformationen. Ähnlich alt ist das Salz, das seit Jahrtausenden in den bayerischen und österreichischen Alpen gewonnen wird.
Die Inbetriebnahme der ersten Kalifabrik der Welt in Staßfurt im Jahr 1861 begründete später die nunmehr bereits 150-jährige Tradition des deutschen Kalibergbaus. Die Salzgewinnung, entweder durch solende Gewinnung, d. h. durch Lösung des Salzes mittels über Bohrlöcher eingepressten Wassers, oder im bergmännischen Abbau in Bergwerken, hat eine lange Geschichte. Bereits im 12. Jahrhundert wurde im Raum Berchtesgaden nach Salz gegraben. Im 16. Jahrhundert erfolgte dort die Errichtung eines sich noch heute im Betrieb befindlichen Salzbergwerks.
Wirtschaftliche Bedeutung
Im Jahr 2021 betrug die Fördermenge in Deutschland ca. 16,7 Mio. t Steinsalz (einschließlich Industriesole) und rund 6,4 Mio. t Kali und Kalisalzprodukte. Das entspricht ungefähr einem Wert von 2,5 Mrd. Euro und einem Anteil von 0,6 % des BIP. Etwa 19 % des Gesamtwertes der in Deutschland abgebauten Rohstoffe entfiel im Jahr 2021 auf Salze. Damit rangierten Salze bei der wirtschaftlichen Bedeutung hinter den Gesteinskörnungen an 2. Stelle der in Deutschland geförderten Rohstoffe. Der heimische Abbau deckte den Bedarf an Salzen in Deutschland zu 100 % (2021). Mit einem Anteil an der weltweiten Gesamtfördermenge von etwa 5 % war Deutschland im Jahr 2021 der viertgrößte Steinsalzproduzent nach China, den USA und Indien und zugleich der fünftgrößte Kaliproduzent mit rund 5 % der weltweiten Gesamtfördermenge. Im Kalibergbau in Deutschland waren 2021 (2022) insgesamt 7.825 (8.198) Mitarbeiter/innen direkt beschäftigt sowie im Salzbergbau weitere 2.366 (2.386) Personen.1
Gewinnung
Verwendung
Stein- und Siedesalz wird als Industrie- und Gewerbesalz sowie als Speise- und Auftausalz verwendet. Salz ist ein unverzichtbarer Rohstoff für die chemische Industrie – z. B. bei der Erzeugung von Soda, Chlor und Natronlauge. Ohne Salz könnten weder Glas noch Kunststoff oder Aluminium hergestellt werden. Es findet Verwendung als Regeneriersalz in Wasserenthärtungsanlagen, in der Futtermittelindustrie, im Straßen- und Winterdienst sowie in der Lebensmittelindustrie. Besonders hohe Reinheitsanforderungen erfüllt Natriumchlorid als Pharmawirkstoff.
Die überwiegend bergmännisch sowie untergeordnet auch soltechnisch gewonnenen Kalirohsalze kommen vor allem in der Landwirtschaft als Düngemittel zur Anwendung. Sie werden aber auch als Industriesalz in der Elektrolyse und anderen industriellen Prozessen eingesetzt und in hochreiner Form von der Nahrungs- und Futtermittelindustrie sowie für pharmazeutische Zwecke nachgefragt.
¹ Die Zahlen wurden vom Verband der Kali- und Salzindustrie e. V. (VKS) auf Basis der Mitteilungen der betroffenen Mitglieder zur Verfügung gestellt. Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die Beschäftigten im Kali und Salzbergbau.
Die Beschäftigtenzahlen, die aus den Geschäftsberichten der Unternehmen K+S und Südwestdeutsche Salzwerke AG entnommen werden können, weichen davon ab, da sich diese Zahlen auf das gesamte Unternehmen beziehen.
K+S (2023): Geschäftsbericht 2022.
K+S (2022): Geschäftsbericht 2021.
Südwestdeutsche Salzwerke AG (2023): Geschäftsbericht 2022.
Südwestdeutsche Salzwerke AG (2022): Geschäftsbericht 2021.
2 Aktuelle Angaben zu Bergewerken und Salinen in Deutschland zur Kali- und Salzgewinnung